Rural Family Morence Mpora 2011

Liebe Freunde der Rural Family Morence Mpora,
die Ihnen, das ersehe ich aus der Anzahl der treuen Unterstützer, bereits ebenso ans Herz gewachsen ist wie mir!
Wie Sie teilweise bereits erfahren haben, hatte ich mich im April 2011 entschlossen, für 4 Wochen in unsere Projekte in Uganda zu fliegen und habe ca. 2 Wochen am Hof der Rural Family gelebt. Ich wünschte, ich könnte Ihnen ein bisschen von dem Gefühl der Freude vermitteln und dem Stolz darauf, was aus Ihren Spenden Wunderbares entstanden ist! Ich habe einige junge Menschen getroffen, die mich unvermittelt auf den Wegen angesprochen und ihren Dank dafür ausgesprochen haben, dass sie durch unsere 1993 begonnene schulische Unterstützung jetzt fest im Leben stehen, z.B. eine junge Frau, die Hebamme geworden ist, ein junger Mann (Lyck), der stolz seinen Shop präsentiert oder Patrick, der ebenfalls einen Shop mit einem ‚ Pub’ eröffnen konnte und der bereits wieder Jugendliche aus dem Projekt bei sich in die Lehre nimmt, da er sich zusätzlich nun auch mit Fahrrädern und als Reiseführer etc. befasst; ein junger Mann verkündigte mir freudig, dass er Priester ist und nun auch Waisenkinder betreut, 2 junge Frauen haben bereits ihren Abschluss als Sozialarbeiterinnen, Lehrer sind einige geworden oder Mechaniker, viele sind weggezogen und haben ihre eigenen Familien gegründet.
Es ist jetzt gar nicht mehr so anstrengend einige Zeit am Hof zu leben, da es eine Wasserstelle gibt und etwas Strom durch Sonnenkollektoren, die natürlich nicht sehr zuverlässig sind, wenn wenig Sonne da ist (wir waren in der Regenzeit dort). Das Camp der Rural Family liegt etwas erhöht auf einem Berg; unten an der Straße von Kampala zum Kongo, sind mittlerweile Stromleitungen gelegt, so dass in manchen Shops z.B. Handys oder Laptops aufgeladen werden können, sofern Strom da ist. Der jedoch fällt täglich irgendwann für einige Stunden aus. In solchen Shops gibt es sogar manchmal kalte Getränke.

Ihre Spenden fließen nach wie vor in die Unterstützung von Kindern, die meist Voll- oder Halbwaisen sind. Ich habe die Schüler, die wir betreuen, mittlerweile in einer Kartei erfasst, so dass wir den schulischen Werdegang verfolgen können (Kopien der Zeugnisse werden geschickt) und stehe mit einigen Schülern in Verbindung. Wenn ein Schüler seine Schulzeit beendet hat, bekommt ein anderes Kind diesen Platz. Ich konnte die Zahl der von uns zu unterstützenden Kinder auf 35 festlegen. Fast alle haben das Ziel, wieder anderen zu helfen. Je nachdem, wie viel Geld mir vorliegt, erhält der eine oder andere auch schon ’mal ein Fahrrad von uns, weil er weiter weg wohnt oder als Berufsstart.
Die jungen Menschen, die Morence auf seiner Liste führt (ca. 150 insges.) haben zu essen und zu trinken, sie sind gut gekleidet, werden medizinisch versorgt, (meist Malariaerkrankung) und ihr Schulgeld wird bezahlt.

Für den Gesamtunterhalt – Gebäuderenovierungen, Landwirtschaft, Zukauf von Nahrungsmitteln – geben wir im Augenblick wenig Zuschuss. Vielmehr haben wir uns zusätzlich durch besonderes Interesse und Unterstützung aus Ihren Kreisen mit Aufforstung befasst, die wunderbar gelungen ist; von 4000 Setzlingen sind augenscheinlich fast alle angegangen; die Bäumchen waren im April 2011 bereits über mich hinausgewachsen. Morence hat einige Männer zur Pflege des Waldes eingestellt. Für die Unterstützung dieser Aufforstung ist Bedingung, sich auf neue Kochweisen einzulassen, was jedoch auch heißt, neue Kochhäuser zu bauen. Eines, am Hof, ist jetzt fertig gestellt. Der Kochherd benötigt ca. 50 Prozent weniger Holz als die alten Kochstellen. Vorwiegend geht es jedoch nicht nur um den Verbrauch des Holzes, als vielmehr um die Gesundheit der Kochfrauen, die jetzt nicht mehr dem Smog und Rauch der alten Hütten ausgeliefert sind. Ein Haus mit Kochherd und entsprechenden Töpfen kostet ca. 4000 Euro und wurde diesmal von der Partnerschaftsbörse 3. Welt der Stadt Karlsruhe finanziell unterstützt. Gerne würden wir noch bei den beiden Schulen, die auf 2 verschiedenen Geländen liegen je ein solches Kochhaus erbauen, so dass viele Kinder mindestens 1 x am Tag eine Mahlzeit erhalten.
Zusätzlich haben wir 3 Solar-Kocher eingeführt, mit denen vorwiegend heißes Wasser als Vorbereitung zum Kochen erzeugt werden kann; der Gebrauch gestaltet sich jedoch etwas schwierig.
Man weiß ja nie warum – aber vielleicht lag es am furchtbaren Smog in den Hütten -, dass wir uns von Morence’s Frau, schwer an Krebs erkrankt verabschieden mussten; sie ist kurz nach unserer Abreise verstorben. So sind Waisenkinder nochmals Waisenkinder geworden.
Auf der einen Seite das gedeihende Wachstum und auf der anderen Seite Abschied und Tod. Der Kreislauf des Lebens.

Ich konnte Ihnen hiermit nur einen kleinen Ausschnitt über das Projekt und meinen Aufenthalt dort vermitteln, bin aber gerne bereit, mehr zu berichten; Sie können bei mir anrufen oder mailen.

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