Die Kinder und Jugendlichen, welche durch das Mama Jane CCC unterstützt werden, leben zum Teil im Mama Jane CCC und zum Teil in ihren Herkunftsfamilien, bei Verwandten oder Pflegefamilien.
Kinder im Innenhof des Mama Jane Children Care Center
Alle Kinder und Jugendlichen sind bedürftig und werden durch Kirchengemeinden, Gemeinderät*innen oder kommunale Sozialarbeit*innen an das Heim vermittelt sowie im Hilfeprozess durch das Sozial- und Jugendamt überprüft. Es finden einmal jährlich Hilfeplangespräche mit allen Beteiligten statt. Die Heimleitung erstellt alle sechs Monate für jedes Kind einen Bericht.
Die meisten Kinder und Jugendlichen, die durch das Kinderheim begleitet werden, gehören zum Stamm der Baganda (Bantu Stamm) und sind christlich, wenige sind muslimisch.
Einige der Kinder sind Waisen oder Halbwaisen. Andere haben noch Eltern oder Elternteile, diese sind aber aufgrund unterschiedlichster Umstände nicht in der Lage, sich um die Kinder zu kümmern, haben z.B. körperliche und psychische Erkrankungen. Immer wieder werden auch Kinder ausgesetzt oder von ihren Eltern zurückgelassen.
Noch vor einigen Jahren lebten weitaus mehr Kinder dauerhaft im Heim. Die Anzahl der Kinder, welche in Familien vermittelt wurden oder in ihren Familien unterstützt werden („Family Support“), konnte durch den Einsatz der Mitarbeitenden stetig erhöht werden.
Dies erfordert viel Engagement. Verwandte müssen sensibilisiert und motiviert werden, Kinder aufzunehmen. Manchmal übernehmen auch kinderlose Frauen die Sorge für ein oder mehrere Kinder.
Kinder mit ihrer Pflegemutter, dem Heimleiter Seith und der Sozialarbeiterin Florence
Rund 25 Kinder leben direkt im Heim bzw. besuchen während der Schulzeit Internatsschulen.
Essensplanung
Mittagessen im Kinderheim
Diese Kinder werden sehr fürsorglich durch die Mitarbeitenden im Heim betreut. Das Heim ist das Zuhause der Kinder, sie haben dort zahlreiche Spielkameraden und sind untereinander auch sehr aufmerksam im Umgang miteinander. Sie helfen mit bei den alltäglichen Arbeiten im Heim und erwerben so soziale Kompetenzen: Besorgungen erledigen, Essen zubereiten, Mithilfe bei der Hausarbeit sind wichtige Lernfelder.
Die jugendliche Apolot hilft Köchin Christine bei der Zubereitung des Mittagessens
Mithilfe bei der Hausarbeit
Außerhalb der Schule bringen sich die Kinder und Jugendlichen in den Projekten im Heim ein. Körperliche und soziale Fähigkeiten werden bei Sport, Spiel, Musik und Tanz gestärkt. Aktivitäten wie Briefe schreiben, zur Kirche gehen und der Besuch von Freunden bringen Abwechslung in den Alltag.
Spielen im Mama Jane Children Care Center
Tagesplan fürs Wochenende und die Ferien
Der individuelle Unterstützungsbedarf wird auch bei den Kindern in Familienunterstützung immer wieder überprüft. Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen gut versorgt zu wissen, aber auch das eigene Engagement der Familien zu stärken. Es gibt Familien, die Schulgeld (Schulgebühren, Prüfungsgebühren, Gebühren für Veranstaltungen) und weitere Kosten erhalten, welche im Zusammenhang mit der Beschulung oder Internatsunterbringung anfallen (Schuluniformen, Schuhe, Schulmaterial wie Hefte, Stifte, Klopapier, Besen, Geschirr, Wasserkanister, Kosten für den Transport, im Internat Matratzen, Betttücher, Decken, Mückennetze). Andere benötigen Zuschüsse für Lebensmittel oder die medizinische Versorgung.
Eine Familie erhält Unterstützung durch Lebensmittel
Kinder und Jugendliche in Familienunterstützung werden die ersten drei Jahre sehr regelmäßig besucht und kontrolliert. Es finden mehrere Treffen sowie angekündigte und unangekündigte Besuche statt. Nach diesen drei Jahren finden mindestens einmal jährlich Gespräche und gelegentlich unangekündigte Besuche statt.
Allen Kindern und Jugendlichen wird ein Schulbesuch und eine geeignete Berufsausbildung ermöglicht.
In Uganda fallen Beschulungskosten an, diese sind abhängig von der Schulform und dem Schulträger. Die Kinder kommen in der Regel mit sechs Jahren in die Grundschule. Diese dauert sieben Jahre, von Primary 1 bis Primary 7. Ein Schuljahr ist aufgeteilt in drei Abschnitte, so genannte „Terms“.
Die Kinder besuchen unterschiedliche Schulen
Die Kinder berichten dem Heimleiter von ihrem Schulalltag, wenn sie von der Schule nach Hause kommen
Nach der Grundschule können die Kinder eine weiterführende vierjährige Schule, die „Senior School“ von Senior 1 bis Senior 4 besuchen. Anschließend können sie zwei Jahre, Senior 5 und 6, zur „Senior Secondary School“ gehen. Der Weg nach Beendigung der Schulzeit wird durch die jeweilige Begabung und finanzielle Situation bestimmt. Es besteht die Möglichkeit eine Vocational School für handwerkliche Berufe zu besuchen oder an einer Universität zu studieren.
Einige der begleiteten Kinder und Jugendlichen besuchen Internatsschulen, welche in Uganda sehr verbreitet sind. Die Versorgung in den Internaten ist in der Regel gut, es gibt dort Essen, eine kindgerechte Umgebung und eine gute außerschulische Förderung. Die Unterbringung im Internat wird auch dann gewählt, wenn das Kind zu weit entfernt von der geeigneten Schule wohnt oder Pflegefamilien durch diese Unterbringung entlastet werden können.
Wie in Deutschland gilt auch in Uganda: Je besser die Ausbildung, desto größer sind die Chancen der Jugendlichen auf Arbeit und damit auf ein gesichertes Einkommen.
Leider benötigen auch immer wieder erwachsende Waisenkinder Unterstützung durch das Heim. Die Arbeitsmarktsituation ist sehr schwierig in Uganda und es gibt eine hohe Arbeitslosenquote unter den jungen Menschen. Eine gute Schulbildung ist eine wichtige Basis, aber auch in Uganda leider kein Garant für eine gelingende berufliche Entwicklung und finanzielle Unabhängigkeit. Auch für gut ausgebildete junge Menschen ist es schwer, feste Arbeitsverträge zu erhalten.