Jugendhilfe Ostafrika e.V.

Eine tabellarische Vereinschronik mit den wichtigsten Eckpunkten finden Sie hier:
Überblick über die Vereinsgeschichte

Wer wir sind

ein 1990 von Ostafrika-Interessierten gegründeter, gemeinnütziger Verein (eingetragen am Registergericht Mannheim, VR 101980). Jugendhilfe Ostafrika hat die Fahrradpatenschaften 1990 ins Leben gerufen und die Werkstatt BSPW gegründet.
Seither vermittelt Jugendhilfe Ostafrika Fahrradpatenschaften und unterstützt BSPW sowie zwei Kinderprojekte „Morence Mpora Rural Family“ und „Mama Janes Children Care Centre“.
Die Arbeit wird ausschließlich ehrenamtlich von ca 12 Personen getragen.

1. Vorsitzende: Eva Rudolph
2. Vorsitzende: Margit Gärtner, Alexandra Münch
Kassierer: Wolfgang Sievers
Beisitzer: Stefan Burg, Maxime Hinschberger
Kassenprüfer: Julian Kaller

Treffen_Julian_Juni18Von links nach rechts:
Margit Gärtner, Julian Kaller, Stefan Burg, Eva Rudolph, Alexandra Münch, Christa Frei, Michael Rau

Satzung Jugendhilfe Ostafrika e.V.

Was wir tun

Wir fördern das Fahrrad als angepasstes Transportmittel in Ostafrika
Wir organisieren “Fahrradpatenschaften” und arbeiten dazu mit Projekten im Gesundheits-, Bildungs- und landwirtschaftlichen Bereich zusammen. Dabei ist es uns wichtig, dass ortsübliche, robuste Fahrräder verteilt werden, die zur Not auch mit einfachen Mitteln repariert werden können und die sehr lastentauglich sind.
Die Schlosser der Werkstatt BSPW stellen auch Dreiräder und Rollstühle für Behinderte selbst her.
Wir unterstützen die Werkstatt BSPW in Jinja am Viktoriasee, die mittlerweile ein Zentrum für angepasste Technologien ist und von Ugandern selbst verwaltet wird.
Wir unterstützen und begleiten die selbstorganisierten Kinderprojekte „Morence Mpora Rural Family“ bei Fort Portal im Westen Ugandas und „Mama Jane’s Children Care Centre“ in Jinja. Die Kinder leben teilweise im Heim, aber zunehmend auch wieder bei Verwandten. Die Kinderprojekte unterstützen die Betreuungspersonen und finanzieren den Schulbesuch.

Wir unterstützen brennholzsparendes Kochen durch die Herstellung und den Vertrieb energiesparender Kocher und Solarkocher und leisten durch  Wiederaufforstungsprogramme (bei Fort Portal im Westen Ugandas und in der Gegend von Jinja am Viktoriasee) und das Projekt „Tree on a bike“ einen Beitrag zum Klimaschutz.

Warum wir das tun

Ein Fahrrad stellt in ländlichen Gebieten Ugandas das einzig sinnvolle Transportmittel dar. Es ermöglicht Familien eine Verbesserung ihrer Lebenssituation und ihrer Einkommensverhältnisse und ist ein echter Entwicklungsmotor. Eine Investition in ein Fahrrad für eine Familie oder eine Dorfgruppe bedeutet Hilfe zur Selbsthilfe. Das liegt uns besonders am Herzen.

Uganda zählt zu den ärmsten Ländern der Welt und hat durch die hohe Rate an Aids-Kranken viele Waisen oder Halbwaisen die in Kinderheimen leben.

Wie wir arbeiten

Wir sind eine überschaubare Gruppe, die Anonymität vermeiden will und arbeiten eng zusammen mit Einheimischen. Wir sind davon überzeugt, dass die Menschen in Uganda selbst am besten wissen, was im Land gebraucht wird und dass es im Land genügend kompetente Partner gibt, die Baumaßnahmen oder Projektplanungen durchführen können. Daher nehmen wir Impulse auf und versuchen, diese zu unterstützen, wir maßen uns jedoch nicht an, es besser zu können als Einheimische. Gleichwohl kontrollieren wir die Verwendung der gespendeten Gelder, so gut es geht.
Die Vereinsarbeit ist rein ehrenamtlich – auch unsere Reisekosten finanzieren wir privat. Dadurch haben wir extrem niedrige Verwaltungskosten in Deutschland von unter 1% der Gesamtausgaben. Das heißt, von jedem Euro Spende kommen 99 Cent da an, wo sie gebraucht werden, nämlich in Uganda.

Daten über Uganda

Uganda liegt in Ostafrika, direkt am Victoriasee. Es grenzt im Norden an Sudan, im Osten an Kenia, im Süden an Tansania und Ruanda und im Westen an Zaire. Uganda ist von Seen, dem Weißen Nil (hier: Viktoria-Nil und Albert-Nil), Urwäldern und Savannen geprägt. Das Land wird im Süden vom Äquator durchzogen.

Wichtige Städte
Uganda ist, abgesehen von der Haupt- und Millionenstadt Kampala, eher von kleineren Städten geprägt. Lediglich Gulu und Lira überschreiten noch die Grenze von 100.000 Einwohnern zur Großstadt. Andere größere Städte sind Jinja mit rund 99 000 Einwohnern, Mbale (82 000 Einwohner).


Uganda

Religion und Sprache

Rund 85% der Gesamtbevölkerung Ugandas sind Christen. Davon bekennt sich die überwiegende Anzahl entweder zur römisch-katholischen (45 %) oder zur anglikanischen Kirche (35%). Über 10% der Ugander sind meist sunnitische Muslime. Die restlichen Einwohner sind Anhänger von traditionellen afrikanischen Religionen. Englisch ist die offizielle Amtssprache. Daneben ist Suaheli seit der Verfassungsänderung vom September 2005 zweite offizielle Amtssprache. Im Alltag werden dagegen die indigenen Sprachen benutzt.

Wirtschaft

Die Wirtschaft im Süden und in der Mitte des Landes prosperiert. Hauptausfuhrgut ist – wie zur Protektoratszeit – Kaffee (erbringt 55 % der Exporterlöse), in kleinerem Umfang auch Gold. Auch Tee (5 %), Fisch (7,5 %) aus dem Viktoria-See und Tabak (4 %) werden exportiert. Die Exporte haben einen Gesamtwert von 621 Millionen US-Dollar gegenüber Importen von 1.306 Millionen US-Dollar. Nachdem die Wirren der Zeit Amins und Obotes beendet waren und Uganda sich unter Museveni stabilisierte, setzte ein beständiges Wirtschaftswachstum mit Wachstumsraten von etwa 5-6 % jährlich ein. Dennoch zählt Uganda weiterhin zu den ärmsten Ländern der Welt: noch 2003 belief sich der Anteil der Bevölkerung mit weniger als 1 US-Dollar pro Tag auf 82%.
Uganda ist wie die meisten Staaten der Welt vom Klimawandel betroffen. Experten gehen davon aus, dass durch die neue Klimasituation bspw. in wenigen Jahren kein Kaffeeanbau in Uganda mehr möglich sein wird.
Die Währungseinheit von Uganda ist der neue Uganda-Schilling.
Quelle der Daten und Karten: http://de.wikipedia.org/wiki/Uganda unterliegen der GNU Free Documentation License

Was wir bisher getan haben

Es begann mit dem Aufbau einer Fahrradwerkstatt für Jugendliche im Waisenhaus “St. Moses Children Care Centre” in Jinja 1990 – daraus ist schließlich BSPW entstanden.
Da Fahrräder zwar nützlich aber für die arme. ländliche Bevölkrung unerschwinglich war wurde bald darauf die Idee der Fahrradpatenschaften geboren. Inzwischen wurden auf diese Weise über 25 000 Fahrräder sowie zahlreiche selbst gebaute Krankentransportanhänger, Dreiräder und Rollstühle für Behinderte vergeben. In verschiedenen Programmen („Women on the move“, „Bicycles for Peace“) konnten gezielt Teile der Bevölkerung angesprochen werden.
Eine Zeit lang haben wir auch Lobbyarbeit für Fahrräder und nichtmotorisierten Verkehr betrieben und zu diesem Zweck 1997 „FABIO“ („First African Bicycle Information Office“ gegründet.
2001 konnten wir die erste internationale Fahradkonferenz Afrikas (PABIC, Pan African Bicycle Congress) in Jinja ausrichten.
(Weitere Informationen dazu im Jahresinfo 2001 sowie unter http://www.pabic.org)

2006 trennten wir uns von FABIO und kehrten zu unserem Kerngeschäft, nämlich der Fahrradausgabe und der handwerklichen Arbeit, die in der Werkstatt stattfindet, zurück.
Seit 1998 ist die Werkstatt in Uganda als Organisation registriert unter dem Namen „BSPW“ (Bicycle Sponsorship Project and Workshop) und beherbergt sowohl die Fahrradausgabe („Bicycle Sponsorship“) als auch unterschiedliche handwerkliche Bereiche, die Einkommen generieren, z.B. eine Schreinerei, eine Schlosserei, eine Maismühle. Besonders viel Wert wird auf Nachhaltigkeit und Soziales gelegt. So findet beispielsweise ein taubstummer Schreiner Arbeit, und es werden Solarkocher, energiesparende Öfen und Dreiräder und Rollstühle für Gehbehinderte in BSPW hergestellt. Für die Beschäftigten gibt es überdurchschnittliche Sozialleistungen (z.B. monatliche Sparraten) und es werden einheimische Jugendliche handwerklich ausgebildet. BSPW ist seit 2018 finanziell eigenständig, d.h. sämtliche Lohn- und  Betriebskosten werden von BSPW selbst erwirtschaftet. Auch der Arbeitsschutz spielt eine wichtige Rolle.

2012 wurde eine Zweigstelle in Fort Portal gebaut („BSPW Fort Portal Branch“). Von dort aus können viele weitere bedürftige Familien und Dorfkooperativen in dem sehr ländlichen Gebiet am Fuße der Ruwenzoris erreicht werden. Seit 2017 wird ein Programm „Solarkocher für Flüchtlingslager“ verfolgt. In der Schlosserei werden die Gestelle für die Kocher hergestellt.

Im Projekt „Morence Mpora Rural Familiy“ bei Fort Portal sind seit 1991 zahlreiche Kinder unterstützt worden. Ebenso wurden neue Gebäude und Erweiterungen errichtet, z.B. Unterkünfte, eine Bücherei, Schulen, ein Wassertank, ein kleines Waschhaus, ein Kochhaus und eine Schulmensa. Als letztes wurde die Unterkunft auf dem Hof  für die Jungen saniert. Darüber hinaus wurden zwei große Areale im umliegenden Gelände mit insgesamt etwa 18 000 Pinien- und Eukalyptusbäumen wieder aufgeforstet.

Das Projekt „Mama Jane Children Care Center”  wird seit 1999 unterstützt. Zahlreichen Kindern und Jugendlichen wird und wurde hier ein Zuhause gegeben. Spenden aus Deutschland leisten einen wichtigen Beitrag zu der Beschulung der Kinder und ermöglichen die Umsetzung und Weiterentwicklung verschiedener Projekte (z.B. Hühnerzucht, Angebote für ältere Kinder und Jugendliche).

Flyer zum Download

Unseren Flyer mit vielen Informationen finden sie hier zum Download.