Reisebericht 2025

Meine Ugandareise vom 29. Januar 2025 bis 26. Februar 2025

Meine diesjährige Reise nach Uganda war überschattet von einem Ebolaausbruch in Kampala. Während meines Aufenthalts in Jinja, wo ich die beiden anderen Projekte von Jugendhilfe Ostafrika e.V. besuchte, erhielt ich die Nachricht, dass Ulrike Cordier, die Fortbildnerin unserer GrundschullehrerInnen, mich nicht nach Kicwamba/ Fort Portal begleiten würde. Der Senior Expert Service, ihre Sendeorganisation, gab ihr wegen der Reisewarnung des Auswärtigen Amts keine Reiseerlaubnis.

Ein Freund fuhr mich und zwei deutsche Freiwillige nach Fort Portal.

In Kicwamba im Westen von Uganda, warteten die Rural Family, Rose und Morence auf mich. Unsere Grundschule, die Kisanga Valley Primary School, hatte nämlich bei der Grundschulabschlussprüfung nach Klasse 7 als Beste im Distrikt abgeschnitten. Und das musste natürlich gefeiert werden! Eine sogenannte ‚function‘ stand an. Es gab einen Umzug aller SchülerInnen durch das Dorf und die Umgebung – was eine Werbeveranstaltung für die Schule ist.

Foto der GrundschullehrerInnenDie Eltern, die SchulleiterInnen der umliegenden Schulen und der Pfarrer waren eingeladen. Nach den Reden wurden Tänze aufgeführt und gegen Abend gab es Lunch für alle Anwesenden.Irgendwann in der Mitte der Zeremonie wurden die Eltern aufgefordert , ihre Meinung zur Schule zu sagen und Fragen zu stellen. Zu meinem großen Erstaunen entspann sich eine lebhafte Diskussion zwischen dem Vize-Schulleiter Tom(der Schulleiter Lucky war erkrankt) und den Eltern. Eine der Forderungen aus den Reihen der Eltern war, die körperliche Züchtigung wieder anzuwenden. Die Lehrer der Schule stellten klar, dass dies seit einigen Jahren in Uganda gesetzlich verboten sei. Auch gebe es bessere Methoden, Disziplin herzustellen bzw. zu erhalten. Ich fand, dass ‚unsere‘ Lehrer sehr überzeugend und selbstbewusst argumentierten. Ein Erfolg der Arbeit von Ulrike Cordier !

Mein Besuch der Moons Secondary School offenbarte erneut, dass die Schule aus allen Nähten platzt. Es gibt ein Internatsangebot, was die Schule auch für weiter entfernt wohnende SchülerInnen attraktiv macht. Im Gegensatz zur Grundschule kann die Schule dadurch ihre Kosten weitgehend selbst erwirtschaften. Eine Grundrenovierung und Erweiterung steht in den nächsten Jahren an. Seit einem Jahr ist die Schule ans Stromnetz angeschlossen, so dass jetzt auch der obligatorische Computerunterricht möglich wäre, wenn die Schule ausreichend PCs zur Verfügung hätte!

Am Hof der Rural Family sind derzeit ca. 50 Kinder und Jugendlicheinternatsmäßig untergebracht.Morence konnte die Unterkünfte, Toiletten und Duschen durch eine großzügige Spende renovieren. Die Kinder und Jugendlichen verbringen ihre sehr geringe Freizeit – sie sind von 8.30 bis ca. 17.00 in der Schule – mit Ballspielen oder mit der Hilfe beim Kochen oder der Feldarbeit.

Foto zeigt Arbeit am Hof

Ich bin weiterhin der Meinung, dass es notwendig ist, am Hof eine/n Sozialarbeiter/in zu engagieren . Für Rose, die hauptsächlich mit der Versorgung der Kinder und Jugendlichen beschäftigt ist, wäre das eine große Entlastung! Eine solche Person könnte die Jugendlichen bei persönlichen Problemen, bei der Freizeitgestaltung, bei der Wahl ihres Berufsziels und beim Kontakt zu den evtl. noch vorhandenen Verwandten unterstützen.Die Anstellung würde zwischen 300 000 und 500 000 UGX, also zwischen 80 und 120 Euro monatlich kosten. Das ist mit unserem derzeitigen Spendenaufkommen jedoch nicht zu stemmen.

Ich hoffe weiterhin auf Ihre tatkräftige Unterstützung.

Morence, Rose und die Kinder und Jugendlichen danken Ihnen sehr!

Margit Gärtner

 

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